Konzerte - Archiv

 

25.Konzertabend mit „Musikschätzen“ des 17. Jahrhunderts 

am 9. Oktober 2022

Röthenbach St.W. - Als Kulturveranstaltung sind die Konzerte der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang längst über die Orts- und Gemeindegrenzen hinaus bekannt und geschätzt. Die 2009 begonnene Konzertreihe, die inzwischen unter dem Namen „Klassik in St. Wolfgang“ den Schwerpunkt klassische Musik mit bekannten Ensembles als Gästen hat, konnte jetzt mit dem insgesamt 25. Konzertabend ein Jubiläum feiern. Als musikalisches Gastensemble begeisterte das Quartett „Paradysi Aspectus“ in der evangelischen Pfarrkirche in Röthenbach St.Wolfgang mit Barockmelodien bei einer musikalischen Reise durch Europa. 

 

Zum Jubiläumskonzert freute sich Bernd Bergmann von der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St.Wolfgang „alte Bekannte“ mit „Paradysi Aspectus“ vorstellen zu können, da das Ensemble bereits 2019 das Konzert zum 10jährigen Bestehen der Konzertreihe hier gestaltete. Unter dem jetzigen Namen „Paradysi Aspectus“ - der Name ist einer Kantate von Johann Rosenmüller (1619-1684) „entliehen“ - begeisterte das Quartett auf originalgetreuen Nachbauten zeitgenössischer Instrumente mit Sonaten, Kantaten und anderen Stücken aus dem 17. Jahrhundert, die spannende Einblicke in die Musikwelt vor allem in der Zeit nach 1650 gaben.      

Im Ensemble spielten neben Klaus Martius (Theorbe) beim jetzigen Konzert Ute Königer (Truhen-Orgel), Anna Katharina von Segnitz (Violine) und Bettina Käpplinger (Blockflöte), die zugleich die Gesangssoli übernahm. Die Stücke stammten von Komponisten aus Nürnberg mit Erasmus Kindermann (1616-1655) und Johann Philipp Krieger (1649-1725) wie auch deutschen Zeitgenossen mit Johann Rosenmüller (1619-1684) und Matthias Weckmann (1615-1674) und aus anderen europäischen Ländern mit William Williams (1675-1701) und Dieterich Buxtehude (1637-1701) und boten damit eine spannende Auswahl an Stücken europäischer Barockmusik.  

 

Vorausschauende Musikförderung durch die Reichsstadt Nürnberg

Auf die Begrüßung durch Bernd Bergmann für die Kirchenstiftung mit besonderem Dank an alle Förderer, wodurch der Auftritt dieses Ensembles überhaupt erst möglich wurde, folgten als Einstieg ins musikalische Programm zwei Stücke von Erasmus Kindermann. Klaus Martius stellte bei seiner Moderation die Komponisten vor und erläuterte Hintergründe und Besonderheiten der jeweiligen Stücke. Sowohl Kindermann wie auch Krieger, so Martius, stammten aus Handwerkerfamilien in Nürnberg und hatten großes Talent. Deshalb förderte die Reichsstadt Nürnberg damals sogar finanziell deren Ausbildung mit Studienaufenthalten im europäischen Ausland.

Bei der Sonate „Imitation of birds“ von William Williams wurde barocke Lebensfreude direkt in der musikalischen Umsetzung verschiedener typischer Vogelstimmen erlebbar. Die Kantaten von Dieterich Buxtehude, Johann Rosenmüller und Johann Philipp Krieger ließen die Religiosität des 17. Jahrhunderts spürbar werden, bei denen Bettina Käpplinger als Solistin und im Duett mit Anna Katharina von Segnitz begeisterte. Als weitere Solistin konnte Ute Königer die Klangvielfalt der Truhen-Orgel als typisches Barockinstrument „ausspielen“ und beeindruckte mit zwei Stücken von Matthias Weckmann, der in Norddeutschland als Komponist tätig war.          

Johann Rosenmüller, aus Thüringen gebürtig und nach „Lehrjahren“ in Leipzig etliche Jahre in Venedig als Komponist tätig, kehrte nach 1648 nach Deutschland zurück und trat als Organist in Wolfenbüttel in fürstliche Dienste. Von ihm stammt ein großes Gesamtwerk mit unzähligen Kantaten, Sonaten und anderen Stücken, woraus beim jetzigen Konzert eine Sonate erklang. Daß dem Publikum die musikalische Auswahl und der „Ausflug“ in die barocke europäische Musikwelt gefiel, zeigte der Applaus zum Abschluß. Das Musikquartett bedankte sich dafür gern mit einer Zugabe - einem „Hoffnungslied auf Frieden“ von 1642 aus Nürnberg. 

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Frühjahrskonzert der Stiftung

stellte musikalischen Nachwuchs in den Vordergrund

Wie vielfältig die Chor- und Instrumentalmusik in ihrer Bandbreite von klassischen Stücken bis hin zu modernen Melodien ist, erlebten die begeisterten Zuhörer in der St.Wolfgangskirche beim jüngsten Benefizkonzert der Stiftung. Diesmal stand der musikalische Nachwuchs im Mittelpunkt und gemeinsam mit dem Posaunenchor der Kirchengemeinde gestalteten die „Singmäuse“ von Andrea Pods sowie mehrere Solisten und das Jugendensemble des Blockflötenensembles „flautississimo“ unter der Leitung von Petra Menzl das Konzert, wobei alle Musikgruppen auf ein Honorar zugunsten der Stiftung verzichteten.

 

Nach der musikalischen Eröffnung des Konzerts durch den Posaunenchor hieß Bernd Bergmann für die Stiftung die Zuhörer willkommen und so wurde die 2009 begonnene Tradition jeweils im Frühjahr und im Herbst ein Konzert zu veranstalten fortgesetzt. Auf ein weiteres Posaunenchorstück folgte historische Musik des 17. Jahrhunderts, von Lina Meiers als Solistin im Ensemble „flautississimo“ meisterlich präsentiert. Mit ihrem ersten Liederblock mit dem Kinderklassiker „Pippi Langstrumpf“ und einem weiteren Lied begeisterten auf Anhieb auch die „Singmäuse“ die Konzertbesucher.

Auch Lisa Menzl und Dorothee Sommer bekamen als weitere Solisten von „flautississimo“ für ihr mehrstimmiges Barockstück von Telemann viel Beifall und der Posaunenchor bereicherte das Konzert mit dem bekannten Choral „Großer Gott, wir loben dich“. Dem zweiten Liederblock mit drei Kinderliedern der „Singmäuse“ folgte ein weiteres Solo von Dorothee Sommer mit einem Stück aus dem 17. Jahrhundert Jakob van Eyck. Als weitere musikalische Sparte bei den Singmäusen präsentierte Christian Schumer sein Können mit der Gitarre und begeisterte beim Benefizkonzert mit zwei modernen Musikstücken.      

 

Großes Jugendensemble von „flautississimo“ zum Finale

Mit einem italienischen „Musikschatz“ des 17. Jahrhunderts bereicherten als weiteres Solistenpaar Britta Kähny und Lisa Menzl von „flautississimo“ das Konzertprogramm. Der Posaunenchor leitete zum Finale über mit „Gib uns Frieden jeden Tag“ und beschloß auch später das Konzert mit „Good News“. Davor begeisterte nochmals „flautississimo“ mit Britta Kähny, Lisa Menzl und Dorothee Sommer als Solistentrio und einer modernen „Kadanza“ sowie das große Jugendensemble unter der Leitung von Petra Menzl mit drei Liedern, darunter mit „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ ein Klassiker aus dem „Dschungelbuch“.                                                                   (jör/bb)

 

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Gelungene Premiere der Konzertreihe „Klassik in St.Wolfgang“ in Röthenbach St.W.     

Gragnani Trio beim Konzert in der Wolfgangskirche
Bildrechte Jörg Ruthrof

                                   

„Gragnani Trio“ bot Klassikschätze, Tango und „Canciones“

Röthenbach St.W. - Sie sind längst eine geschätzte Kulturveranstaltung über die Orts- und Gemeindegrenzen hinaus - die Benefizkonzerte der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang. Und es gibt dennoch neue Möglichkeiten, diese Konzertreihe noch bekannter zu machen: Das jetzige Konzert - nach mehr als 20 Kon-zerten insgesamt seit 2009 - war eine gelungene Premiere, denn erstmals lud die Stiftung bei Grundausrichtung der Konzerte auf klassische Musik unter dem neuen Namen „Klassik in St. Wolfgang“ ein. Als musikalisches Gastensemble der Premiere begeisterte das „Gragnani-Trio“ in der evangelischen Pfarrkirche in Röthenbach St.Wolfgang mit einer weitgespannten musikalischen Reise von „Rossini bis Piazzolla“.

 

Was 2009 als Konzertreihe mit Schwerpunkt klassischer Musik im Wechsel mit der Förderung des musikalischen Nachwuchses bei zwei Konzerten im Jahr als „Benefizkonzerte“ begonnen hat, ist längst fester Bestandteil im kulturell-musikalischen Leben im Schwarzachtal: Die Neube-nennung der Konzertreihe als „Klassik in St.Wolfgang“ erlebte nicht nur ihre Premiere, und die Premiere gelang mit dem bekannten „Gragnani-Trio“ als Gastmusikern. Anna Balzer-Tarnawska, Karin Scholz und Thomas Richter hielten ihr künstlerisches Versprechen auf Schätze klassi-scher, traditioneller und moderner Musik mit dem Motto „Von Rossini bis Piazzolla“.
Beruflich in großen Orchestern spielend und mehrfache Preisträger sowie als „Gragnani-Trio“ selbständig auftretend, präsentierten Anna Balzer-Tarnawska (Violine), Karin Scholz (Gitarre) und Thomas Richter (Flöte) an diesem Abend Raritäten und selten vorgetragene Werke der „Salonmusik“ wie auch traditionell überlieferte Stücke bis hin zu modernen südamerikanischen Werken. Die Entstehungszeit der Stücke führte von klassischen Werken von Gioacchino Rossini (1792-1868) über Lieder aus der Sammlung von Federico Garcia Lorca (1899-1936) bis zu mo-dernen Kompositionen von Astor Piazzolla (1921-1992) aus Argentinien.

Joseph Kreutzer, ein vergessener Komponist
An die Begrüßung durch Bernd Bergmann für die Kirchenstiftung mit besonderem Dank an alle Förderer, wodurch der Auftritt dieses Trios überhaupt erst möglich wurde, schloß sich als gelun-gener Einstieg ins musikalische Programm die Ouvertüre aus dem „Barbier von Sevilla“ von Rossini an. Karin Scholz übernahm auch die Moderation des Konzertprogramms und erläuterte Hintergründe und Besonderheiten zu den jeweiligen Stücken. Neben Stücken als Trio insgesamt gehörten wechselnde Duette und Soloauftritte zum musikalischen Programm wie etwa mehrere Sätze aus einer Sonate von Paganini für Violine und Gitarre.
Mit drei Sätzen aus einem „Trio“ des weitgehend vergessenen Komponisten Joseph Kreutzer (1790-1840) aus dem Rheinland beschlossen die drei Musiker die klassischen Musikstücke als ersten Schwerpunkt ihres Programms. Vom Rhein aus führte die musikalische „Zeitreise“ ins 20. Jahrhundert und in den Süden: Aus den Liedersammlungen des bekannten spanischen Dich-ters Federico Garcia Lorca stammten drei „Canciones“. Manuel de Falla war zeitgleich Komponist und ließ sich bei seinen Werken vom Flamenco inspirieren, was beim „Danza No.1“ aus dem Ballettstück „La vida breve“ miterlebbar wurde.
Ein weiterer zeitgenössischer Komponist war Heitor Villa Lobos - von ihm erklang ein Gitarrenso-lo. Er arbeitete autodidaktisch und übernahm vor allem musikalische Ideen der „Choros“, einem brasilianischen Musikstil mit Wurzeln in der europäischen Polkamusik. Als Beispiel für moder-nen Tango durfte Astor Piazzolla nicht fehlen: Nicht allen „Freunden des Tango“ zur Freude fand er für sich einen eigenen spannenden Tangostil mit traditionellen Elementen und modernen Stilmitteln. Und es gibt auch gute Komponistinnen: Als Zugabe hatte das „Gragnani-Trio“ ein Werk von Rosita Melo (1897-1981) aus Uruguay ausgewählt. (jör)

Gragnani Trio stehend vor dem Altar nach dem Konzert
Bildrechte Jörg Ruthrof

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Ungewöhnliches Konzertmotto überraschte und begeisterte

 

Röthenbach St.W. - Für viele der Konzertbesucher war das jetzige Benefizkonzert der örtlichen Kirchenstiftung nicht nur aufgrund des musikalischen Themas eine Besonderheit: Es war als 22.Konzert überhaupt der bisherigen Konzertreihe auch ein gelungener Neustart nach den Einschränkungen der Coronaphase, da das letzte Konzert vor fast einem Jahr in der St.Georgskirche im benachbarten Wendelstein stattfand. Unter dem Motto „Menschen und Vögel - beide singen“ gestaltete das Duo Corinna Frühwald (Flöte) und Stefan Glaßer (Klavier und Orgel) sowie der örtliche Kirchenchor „Ad hoc Chor“ unter Stefan Glaßers Leitung eine bunte musikalische Reise quasi aus der „Vogelperspektive“ durch die Musikstile und Jahrhunderte vom Barock bis in die Moderne.            

 

Wie umfassend Corinna Frühwald und Stefan Glaßer bei ihrer Spurensuche nach der Vogelwelt in der Musik recherchiert hatten, bewies schon das Eröffnungsstück nach der Begrüßung durch Bernd Bergmann als Vorstand der Kirchenstiftung: Aus einer Sonate von Ludwig van Beethoven spielte Stefan Glaßer als Solist am Klavier ein Stück, in dem der Kuckucksruf als Motiv eingearbeitet war. Ans Chorleiterpult wechselnd, beeindruckte der „Ad hoc Chor“ unter seiner Leitung danach mit zwei Sätzen aus einer „Missa“ von J.W. Kalliwoda aus dem 19. Jahrhundert und an der Orgel als weiterem Instrument setzte Glaßer das Zwiegespräch „Kuckuck und Nachtigall“ von Händel gekonnt musikalisch um.   

Für die nächsten Stücke hatte Stefan Glaßer als Duettpartnerin Corinna Frühwald zur Seite mit der Querflöte und der Piccoloflöte: Sie ergänzte ihn ideal und mit eigenen Motiven und Gegenstimme bei drei Sätzen aus einem Werk von Antonio Vivaldi für Flöte und Orgel und einem modernen Stück von Marlaena Kessick für Flöte und Klavier. In die Musik des frühen 20. Jahrhunderts entführte das Duo mit „Colibri“ von Sigfrid Karg-Elert. Jeweils als Soli präsentierte Stefan Glaßer am Klavier ein Stück von Leos Janacek sowie ein für Kinder komponiertes Stück von Tschaikowsky und Corinna Frühwald begeisterte mit ihrem Solostück für Flöte von Jean Rivier.        

 

„Abendsegen“ und „Pan und die Vögel“

Als Duo mit Klavier/Flöte beeindruckten beide zudem mit dem Stück „Pan und die Vögel“ von Jules Mouquet und ließen mit Theodor Blumers Stück den Vogelzug nach Süden erlebbar werden. Das Finale leitete der „Ad hoc Chor“ mit zwei Liedern ein, einem „Abendsegen“ von Christian Lahnsen und einem Werk von Mark Heard. Mit dem letzten Duett von Corinna Frühwald und Stefan Glaßer - einem Stück von Henri Busser - klang der gelungene musikalische Ausflug ins Vogelreich aus. Der abschließende lange Beifall zeigte die Freude über das Gehörte wie überhaupt wieder solche Konzerte erleben zu dürfen und mit einer Zugabe gab es für das Publikum gern einen Dank für diesen Beifall zurück.       (jör)

 

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Foto (jör): Während Corinna Frühwald (1.v. links) sowohl als Solistin wie auch im Duett mit Stefan Glaßer (2.v. links) beim jetzigen Benefizkonzert in Röthenbach bei St.Wolfgang die Soli und gemeinsamen Stücke mit Bezug zur Vogelwelt übernahmen, bereicherte der „Ad hoc Chor“ unter der Leitung von Stefan Glaßer das Konzert mit geistlichen Melodien - ganz im Sinne des Konzertthemas „Menschen und Vögel - beide singen“.

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Röthenbacher Kirchenstiftung konnte jetzt Tradition der Benefizkonzerte fortsetzen

 

 

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Beim Konzert eindrucksvoll Mozart und Metallica präsentiert

Wendelstein - 2009 gegründet, hat die Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St.Wolfgang bisher immer in „ihrer“ örtlichen Pfarrkirche zweimal jährlich ein Benefizkonzert präsentiert. Diesmal bot die benachbarte St.Georgskirche in Wendelstein coronabedingt einen idealen Konzertort. Für das Konzert mit dem Motto „Mozarts Lieblingsinstrument“ konnte die Kirchenstiftung das Esterhazy-Quartett mit Lucas Linner als Gastmusiker gewinnen. Wer jedoch nur Barockmusik erwartete, erlebte eine Überraschung - denn nicht nur Mozarts musikalisches Erbe erklang, auch Rachmaninov und ein moderner Klassiker von Metallica gehörten zum Programm.       

Bei der Begrüßung zum ersten Benefizkonzert für 2020 freute sich Bernd Bergmann als Vorstand der Kirchenstiftung besonders über die „vollbesetzte“ St.Georgskirche unter den aktuellen Coronabedingungen und dankte der evangelischen Kirchengemeinde Wendelstein für die Überlassung der Kirche für das Benefizkonzert. Vera Lorenz übernahm für das „Esterhazy-Quartett“ als musikalischen Gastgebern des Abends die Moderation. Für den Konzertbeginn hatte sie eine Überraschung parat, denn das Ensemble präsentierte „Nothing else matters“ als modernen Klassiker der Band „Metallica“ in einer Bearbeitung für Streichinstrumente.  

Vera Lorenz und Miryam Nothelfer (beide Violine), Ulrich Barth (Viola) und Georg Ongert (Violoncello) bewiesen dabei eindrucksvoll, dass ein klassisches Ensemble neben alten Werken im Musikprogramm auch unerwartete moderne Stücke in seinem Repertoire bieten kann. Als zweites Stück des Konzerts bot das Ensemble ein selten gespieltes Frühwerk von Rachmaninov. Obgleich ein „Jugendwerk“ des Komponisten - mit gerade 16 Jahren entstanden - erwies sich das aus zwei Sätzen bestehende „Streichquartett Nr.1“ als musikalisch anspruchsvolles Musikstück mit Soloeinsätzen und beeindruckender Mehrstimmigkeit.    

 

Mozarts Begeisterung für die Klarinette als „Stimmungs-Instrument“

Für das dritte Werk des Abends hatte sich das Esterhazy-Quartett mit dem 20jährigen Solisten Lucas Linner zusätzlich ein junges Talent an der Klarinette eingeladen. Damit wurde auch dem Konzertmotto „Mozarts Lieblingsinstrument“ Rechnung getragen, worauf Vera Lorenz mit Zitaten aus dem Briefwechsel des Barockkomponisten als Einstimmung näher einging. Mozart zufolge gehöre eine Klarinette zu den wichtigsten Instrumenten, um nachhaltig Stimmungen und musikalische Gefühle wiederzugeben. Den Beweis dafür trat der junge Klarinettist beeindruckend mit seinem Einsatz bei W.A. Mozarts „Klarinettenquintett A-Dur“ mit vier Sätzen an.

Das Stück gehört zu den Werken, die das musikalische „Wunderkind“ bewußt für die Besetzung mit Klarinette komponiert hat. Ob es Soloeinsätze mit anspruchsvollen Läufen und Tempowechseln waren oder eine dominante Gegenmelodie in den mehrstimmigen Sätzen als zusätzliches Motiv - Lukas Linner traf mit seinem Instrument stets das musikalisch passende „Feingefühl“. Der abschließende lange Beifall der Zuhörer zeigte deren Freude über das Gehörte wie überhaupt wieder in aktuellen Zeiten solche Konzerte erleben zu dürfen. Das Quartett mit Lucas Linner seinerseits dankte dem Publikum für diesen Beifall mit einer Zugabe.       (jör)

 

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Foto: jör

Dankkonzert zum „10jährigen“ der Kirchenstiftung mit Ehrungen und Barockstücken

 

Röthenbacher Kirchenstiftung feierte Jubiläum musikalisch

Bei der Begrüßung zum Jubiläum mit dem Konzert in der St.Wolfgangskirche freute sich Bernd Bergmann als Vorstand der Kirchenstiftung über die anwesenden Ehrengäste und Mitverantwortlichen in der Stiftungsleitung sowie über die zahlreichen Zustifter und Förderer im Publikum, für die das folgende Konzert ein „besonderer Dank“ für deren Unterstützung in den letzten zehn Jahren sei. Den musikalischen „Geburtstagsflor“ präsentierte ein Quartett unter der Leitung von Klaus Martius in zwei größeren Blöcken mit Barockstücken. Als Kenner und Meister an der Laute wurde Klaus Martius instrumental von Anna Katharina von Segnitz an der Violine sowie Ute Königer an der Truhenorgel begleitet und Katharina Königer begeisterte mit ihrem Gesang.

Nach dem Eröffnungsstück, dem Lied „Salve Regina“ von Benedict Bichteler (1689- 1759) erläuterte Klaus Martius als Experte für historische Musikinstrumente die beim Konzert mitwirkenden Instrumente wie die Truhenorgel und die Laute, die g emeinsam mit der Violine in der Zeit um 1700 eine „Idealbesetzung“ für ein kleines Ensemble mit Gesang war. Mit einem Preludium von Georg Böhm (1661-1733) zeigte die Truhenorgel ihr musikalisches Können und als Trio ohne Gesang folgte eine „Sonata“ von Erasmus Kindermann (1616-1655). Mit der Kantate „Bone Jesu“ von Heinrich Schütz (1585-1672) beschloß das Quartett den ersten Liederblock.

Dank und Anerkennung für zehnjährige Arbeit der Kirchenstiftung

Die Pause zum zweiten Musikblock nutzte Landrat Herbert Eckstein, selbst gleich zu Beginn der Stiftungsarbeit damals ein „Zustifter“, zu einem Grußwort mit Gratulation. Dabei blickte er anhand von Zitaten aus dem Briefwechsel vom Juni/Juli 2009 auf die Entstehung und die Anfänge der Kirchenstiftung aus einer Erbschaft des Ehepaares Walter und Hildegard Weber heraus zurück. Im Hinblick auf die zahlreichen Zustifter selbst seitdem bekannte er „Nicht die Summe sollte dabei wichtig sein, sondern der gute Willen der Zustifter und deren Freude, damit etwas bewirken zu können und darum zu wissen“.

Mit den seit der Gründung 2009 eigegangenen Zustiftungen konnte zudem viel erreicht und gefördert werden, was aus dem Informationsblatt der Kirchenstiftung hervorgehe: Neben der Nachwuchsausbildung in kirchlichen Musikgruppen wie Posaunenchor oder den „Singmäusen“ seien dies die finanzielle Unterstützung der pädagogischen Arbeit in den Kindereinrichtungen der Pfarrgemeinde, der jährliche „Stifterweck“ für die Kinder am Ort, der Kirchenführer für die Wolfgangskirche oder Büchergaben für die Grundschule. Eine dauerhaft erfolgreiche Einrichtung für neue Gelder für die Kirchenstiftung sind zudem die jeweiligen Benefizkonzerte.

 Vorstellung des neuen Stiftungsvorstands und Dank an Mitverantwortliche

 Mit einem Kantus eröffnete das Quartett um Klaus Martius auch den zweiten Musikblock des Konzerts und Katharina Königer beeindruckte mit ihrem Können als Solistin zur Laute mit „Se l’aura spira“ von Girolamo Frescobaldi (1583-1643). Ein besonderes Stück war auch die Sonate von Heinrich Schmelzer (1623-1680), bei der die Melodien der Truhenorgel wie der Laute nur aus vier Tönen bestanden und die Violine dafür umso intensiver unzählige Variationen dieser vier Töne zauberte. Nach den drei Sätzen einer Kantate von Francesco Mancini (1672-1737) kamen die vier Musiker gern der Publikumsbitte um eine Zugabe mit einer deutschen Barockweise nach.

 Dem Dank an das Musikerquartett schloß sich zugleich ein weiterer Dank an: Nachdem Bernd Bergmann mit Elisabeth Pfaller und Horst Bauer seine zwei neuen Stellvertreter im Stiftungsvorstand vorgestellt hatte, bat er die bisherigen Stellvertreter und Beiräte ebenfalls zu sich. Als Beiräte seit der Gründung vor zehn Jahren erhielten hier Pfarrer i.R. Thomas Göß und Prof. Dr. Rainer Gömmel ein Dankgeschenk und auch Sigrid Sommer und Theodor Bärnreuther bekamen als ehemalige Vorstände ein Geschenk, wobei beide zukünftig ebenfalls als Beiräte die Kirchenstiftung unterstützen, wofür ihnen Bernd Bergmann besonders dankte. (jör)

19. Benefizkonzert der Kirchenstiftung präsentierte die „sinnlichen Seiten“ des Cello

 

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Dunkel und frostig, leise und fein - so vielseitig ist das Cello

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Über 60 Musikinteressierte erlebten beim inzwischen 19. Benefizkonzert der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang eine „sinnreiche Erfahrung“: Als Solist führte Christoph Heinlein beim jetzigen Konzert die Zuhörer in die „sinnlichen Seiten“ des Cellos ein. Im Hauptberuf Musiklehrer am Wendelsteiner Gymnasium, erläuterte der Cellist dabei auch die Entstehung und die Besonderheiten der Konzertstücke und informierte über die Komponisten.

 

Bernd Bergmann freute sich als Vertreter der Kirchenstiftung bei Eröffnung des Konzerts besonders über das große Publikumsinteresse mit mehr als 60 Zuhörern und stellte kurz sowohl die Kirchenstiftung mit ihrer Arbeit wie auch Christoph Heinlein als Solisten des Benefizkonzerts vor. Dieser eröffnete sein Konzertprogramm mit einem modernen Stück, einem „Präludium“ der 1931 geborenen Komponistin Sofia Gubaidulina. An diesem Stück als Beispiel erläuterte er danach die besonderen „sinnlichen Seiten“ des Cello, das mehr als nur ein klassisches Orchesterinstrument ist und als Soloinstrument Sinnlichkeit und Emotionen vermitteln kann.

 

Ein Cello als Soloinstrument könne kühl, dunkel und frostig erklingen und wenige Takte danach warm, schnell und fröhlich oder auch leise und fein. Diese Wechsel erlebte das Publikum bei den nächsten vier Stücken: Von Johann Sebastian Bach ursprünglich für Soloflöte geschrieben, erklangen vier Sätze, die jeder für sich eine zeitgenössische Tanzmelodie als Grundmotiv hatten und je nach Entstehungsland sehr unterschiedlich waren. In eigener Weise „sinnanregend“ war ein Stück des Barockkomponisten Marin Marais, bei dem sich der Liedverlauf mit einem Melodiemotiv in Variationen vom langsam-getragenen Beginn bis hin zum schnellen Finale entwickelte.

Zoltán Kodály, der „Liedersammler“

Mit drei Sätzen aus einer Sonate von Zoltán Kodály fand das Konzert ein spannendes Finale: Kodály zog in der Zeit nach 1900 durch die ungarischen Regionen und sammelte auf dem Land - modernst ausgestattet mit einem Aufnahmegerät - typische Lieder. Deren Melodien, so Heinlein in seinen Erläuterungen, setzte er dann in seinen eigenen Werken neu zusammen. Wer danach bei den drei Sätzen in Allegro und Adagio genau hinhörte, erkannte bei den musikalischen Wechseln zwischen den hohen und tiefen Oktaven und dunklen wie hellen Stimmungsphasen durchaus manche für die ungarische Volksmusik typischen melancholischen Liedmotive.

Der große Applaus belohnte Christoph Heinlein am Ende für sein informatives wie „sinnenreiches“ Solokonzert und als Überraschung hatte er sich eine besondere Zugabe aufgehoben. Noch immer mit seinem früheren Cellolehrmeister Hartwig Kuckuck befreundet, präsentierte er ein von diesem erst 2018 komponiertes Stück und freute sich, seinen Lehrmeister auch unter den Konzertbesuchern begrüßen zu können. Auf Bitten von Heinlein hatte dieser für ihn für eine bestimmte Cello-Saitenabstimmung seine Gedanken zu einem Gedicht von Paul Celan in Noten ungesetzt und freute sich ebenso über die Präsentation seines Werks.             (jör)

 

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Das 18. Benefizkonzert stand ganz im Zeichen der musikalischen Nachwuchsarbeit

Singmäuse und Ensembles von flautississimo begeisterten

 

Röthenbach St.W. - Wie vielfältig Chor- und Instrumentalmusik in ihrer Bandbreite von klassischen Stücken bis hin zu modernen Melodien sein kann, erlebten die Zuhörer in der vollbesetzten St.Wolfgangskirche beim jüngsten Benefizkonzert der evangelischen Kirchenstiftung Röthenbach St.Wolfgang: Ganz im Zeichen erfolgreicher musikalischer Nachwuchsarbeit gestalteten der Kinderchor der „Singmäuse“ unter der Leitung von Andrea Pods gemeinsam mit mehreren Gruppen des Blockflötenensemble „flautississimo“ mit Gesamtleiterin Petra Menzl das Konzert und beide Gruppen verzichteten auf ein Honorar zugunsten der Kirchenstiftung.

 

Passend zur Begrüßung der Konzertgäste durch Bernd Bergmann im Namen der Kirchenstiftung, der das Konzert als Veranstaltung „ganz im Zeichen des musikalischen Nachwuchses“ sah, übernahmen die Röthenbacher „Singmäuse“ unter der Leitung von Andrea Pods die musikalische Eröffnung des Konzerts mit einem „Begrüßungslied“ und zwei weiteren Stücken als erstem von zwei Liederblöcken. Vor dem ersten Liederblock der Nachwuchsgruppen des Blockflötenensembles „flautississimo“ unter der Leitung von Petra Menzl oblag 1.Bürgermeister Werner Langhans die Laudatio mit Übergabe des 1.Kulturförderpreises der Gemeinde an Petra Menzl.

Im ersten Auftrittsblock selbst begeisterten sowohl das Jugendensemble mit dem bekannten Stück vom „Kleinen grünen Kaktus“ wie auch die „Ensemble-Zwerge - die bei diesem Konzert ihren ersten öffentlichen Auftritt überhaupt hatten - gemeinsam mit dem Junior-Ensemble mit zwei flotten und mehrstimmigen Stücken. Unterrichtet von Andrea Pods, bekam ebenso Bertram Nopitsch an der Gitarre mit dem Beatles-Klassiker „Yesterday“ viel Applaus. Dieser war danach auch dem Junior-Ensemble gemeinsam mit dem Nachwuchs-Ensemble von „flautississimo“ sicher für deren Auftritt mit „Meadowlands“.       

 

Große Melodien- und Musikvielfalt bei den Blockflötengruppen

Dass der musikalische Nachwuchs bei „flautississimo“ nicht nur moderne Stücke und Werke übt und beherrscht, zeigte eindrucksvoll ein Quartett des Ensembles, das zwei Sätze aus einem Opus von Antonio Vivaldi spielte. Mit einem Boogie-Woogie und dem Lied „Kinder dieser Welt“ begeisterten danach nochmals die zwölf „Singmäuse“. Ins frühe 20. Jahrhundert entführten beim Finale dann zunächst ein Trio von „flautississimo“ mit „New Braun Bag“ und ein weiteres Ragtime-Stück präsentierte das Jugendensemble und wurde sowohl bei diesem Stück wie auch beim Abschlußstück „Good news“ von Stefan Ebersberger am Klavier begleitet.                (jör)

 

 

 

 

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Musikertrio lud beim 17. Benefizkonzert mit Gitarrenmelodien zu einer „Zeitreise“ ein

Gitarrenklänge von der Renaissance bis zu Swing und Tango

 

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Röthenbach St.W. - Knapp 50 Zuhörer erlebten beim inzwischen 17. Benefizkonzert der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang mit einem Musikertrio - bestehend aus dem langjährigen Röthenbacher Pfarrer Thomas Göß, Werner Heinzel und Siegfried Girgner - eine musikalische wie informative Zeitreise mit Gitarrenstücken: Als Trio wie auch mit wechselnden Duetten und mit Solostücken reichte diese Zeitreise von der Zeit um 1500 bis ins 20. Jahrhundert mit Stücken, bei denen jeweils Kompositionen für die Gitarre oder die Laute im Mittelpunkt standen.

 

Als Vertreter der Kirchenstiftung freute sich Bernd Bergmann bei Eröffnung des Konzerts besonders, Pfarrer Thomas Göß als ehemaligen hiesigen Pfarrer nach 29 Dienstjahren in Röthenbach St.Wolfgang wieder an seinem alten Wirkungsort begrüßen zu können und stellte auch die weiteren zwei Musiker Siegfried Girgner und Werner Heinzel mit ihrer musikalischen Ausbildung vor. Die Moderation der Musikstücke und weitere Informationen dazu übernahm danach fachkundig Thomas Göß und begann die Zeitreise mit mehreren Stücken aus der Zeit zwischen 1500 und 1600, die alle unter dem Motto „Dörfliches Leben vor 1600“ standen.

Nach dem gemeinsamen Auftakt mit einem „Hunergschrei“, einer Melodie aus einer anonymen Liederhandschrift aus der Zeit um 1500, lud Werner Heinzel als Solist mit „Der Fürsdin Pauren Dantz“ zum bäuerlichen Festtreiben ein. Sowohl als Musiker- wie auch als Gesangstrio bewiesen danach die Musiker ihr Können bei dem Lied „Warum sind die Studenten“ aus einem Lautenbuch von 1603 und ließen danach musikalisch die „betrunkenen Besenbinder“ vom Fest nach Hause wanken. Ein Abendlied zur Melodie von Heinrich Isaac aus der Zeit um 1500 beendete den ersten Liederblock des Konzerts, an den sich als Reminiszenz ans aktuelle Reformationsjubiläum die Weise „Wach auf, du deutsches Land“ von Johann Walter anschloss.

 

Von der bäuerlich-bürgerlichen Geselligkeitsmusik zur barocken Konzertmusik

Mit prägenden Beispielen zeigte das Trio danach den Wandel auf, den die Gitarren- und Lautenmusik im 17. und 18. Jahrhundert von der bäuerlich-bürgerlichen Geselligkeitsmusik hin zu fürstlicher Unterhaltungsmusik und zur Konzertmusik erlebte: Wurden sowohl Paul Peuerls Melodie mit drei Sätzen wie auch das Lied „Unter alln auf dieser Erden“ des Nürnberger Komponisten Hans Leo Hassler vor allem für gesellige Gelegenheiten geschrieben, so repräsentierte die „Allemand“ des Engländers John Dowland und ein Lied seines Landsmannes Thomas Morley schon den Wechsel zur bürgerlich-herrschaftlichen Unterhaltungsmusik.

Das humorvoll belehrende Lied über die Folgen einer „Geldheirat“ des Nürnberger Musikers Johann Philipp Krieger vom Übergang zum 18. Jahrhundert stand noch in der Tradition der Unterhaltungsmusik ihrer Zeit, während ein mehrstimmiges „Allegro“ von Wolfgang Amadeus Mozart und das „Rondo“ aus einer Sonate seines Zeitgenossen Christoph Scheidler den erneuten Wechsel zur barocken Konzertmusik erlebbar machten. Im 19. Jahrhundert dann, so Pfarrer Thomas Göß, wurden Gitarre und Laute als „leise“ Instrumente von impulsiveren und lauteren Instrumenten vor allem in der Konzertmusik übertönt und verloren ihre musikalische Bedeutung.

Erst im 20.Jahrhundert erlebte die Gitarre in verschiedenen Bereichen der Musik eine Renaissance. Sie wurde jetzt als „emotionales“ Instrument bei modernen Musikstilen wie dem Swing ebenso eingesetzt wie in der südamerikanischen Musik. Passende Beispiele dafür waren beim jetzigen Konzert der „Minor Swing“ von Django Reinhardt und eine Eigenkomposition mit Siegfried Girgner als Solist, während Werner Heinzel mit „Manha de Carneval“ als Solist begeisterte und ein Tango als gemeinsamer Abschluß des Trios die spannende musikalische Zeitreise beendete - samt einer vom begeisterten Publikum gewünschten Zugabe.             (jör)

 

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Junge Solisten musizierten beim 16. Benefizkonzert in Röthenbach bei St.Wolfgang  

„Goldbach-Ensemble“ und Musikernachwuchs begeisterten

 

 

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Röthenbach St.W. - Wie begeisternd und vielseitig barocke Instrumentalmusik sein kann, erlebten die Zuhörer in der vollbesetzten St.Wolfgangskirche beim 16. Benefizkonzert der evangelischen Kirchenstiftung Röthenbach St.Wolfgang unter der Motto „Junge Solisten musizieren“. Als ausführendes Ensemble konnte Organisator Bernd Bergmann das Nürnberger „Goldbach-Ensemble“ unter der Leitung von Lukas Meuli von der „Gottfried Finger-Gesellschaft“ vorstellen, das ganz dem Konzertmotto folgend mehrere junge Musikerinnen und Musiker mit ihren Instrumenten Oboe, Fagott, Sopraninoblockflöte und Violine bei ihren eindrucksvollen Solovorträgen unterstützte.      

 

Ergänzend zur Begrüßung der Konzertgäste im Namen der Kirchenstiftung stellte Bernd Bergmann die bisherigen Projekte und geförderten Aktionen der Stiftung vor wie auch die Nürnberger „Gottfried Finger-Gesellschaft“ mit dem „Goldbach-Ensemble“. Unter der Leitung von Lukas Meuli übernahmen dabei als Mitglieder des Ensembles Friederike Martius, Magdalena Büttner, Axel Stutz (alle Violine), Nadine Swierkot und Jutta Schnabel (beide Viola), Andrea Herzog (Violoncello) sowie Frank M.Ermer (Kontrabass) in gelungener Weise die Aufgabe, mehrere junge Solistinnen und Solisten bei ihren Auftritten musikalisch zu unterstützen.       

Als jüngste der diesmal auftretenden Nachwuchsmusiker eröffnete die zehnjährige Finja Klöck mit der Oboe das Konzertprogramm und begeisterte mit zwei Sätzen aus einem Konzert in F-Dur von Arcangelo Corelli auf Anhieb das Publikum. Die eher seltene Instrumentenkombination einer Streichergruppe mit dem Fagott erlebten die Zuhörer danach beim Auftritt von Victor König. Bei seinen drei vorgetragenen Sätzen aus einen Konzert von Antonio Vivaldi überraschte er die Konzertbesucher mit den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten seines Instruments mit eigenständigen musikalischen Motiven und mehr bei seinen Soli.   

 

Kleine Blockflöte mit großer Oktavenreichweite

Mit zusätzlichen Informationen über die jeweiligen Stücke oder deren Komponisten bot Ensembleleiter Lukas Meuli zwischen den Stücken interessante Einblicke zu Entstehung und Ideen der vorgetragenen Werke. Dabei wechselte die musikalische „Reise“ zwischen Venedig und Deutschland und als nächste Solistin begeisterte Annika Reichert mit der Oboe bei der „Sinfonia“ zu einer Kantate von Johann Sebastian Bach. Sie bot zudem einen zweiten beeindruckenden Auftritt im Konzertprogramm, als sie mit Magdalena Büttner als weiterer Solistin an der Violine das „Vivace“ aus einem Konzert von Johann David Heinichen präsentierte.  

Ein Höhepunkt des Konzerts war auch der Auftritt von Franziska Schreyer, die mit ihrem seltenen Instrument - der „Sopraninoblockflöte“ - in ihren Soloabschnitten bei drei Sätzen aus einem Konzert von Antonio Vivaldi eine ungewöhnliche musikalische Vielfalt bot. Sowohl mit ihrem großen Oktavspektrum wie auch den verschiedenen Motiven mit schnellen Läufen und Gegenmelodien überraschte und verzauberte sie bei ihrem Spiel die Zuhörer. Als weiterer Solomusiker setzte Martin Hörlbacher die Reihe der Auftritte mit der Oboe fort und begeisterte mit seinen Soli bei drei Sätzen aus einem Konzert von Johann Sebastian Bach.         

Bevor das Ensemble zum Finale einen weiteren Höhepunkt bot, hatte nochmals Lukas Meuli interessante Informationen wie etwa, dass Bach - um seine zahlreichen Aufträge alle zu erfüllen - notfalls musikalische Motive „recycelte“, da das zuvor von Martin Hörlbacher gespielte Konzert aus Versatzstücken anderer Werke entstand. Das Finale selbst bestand aus einem gemeinsamen Auftritt der Solisten mit dem Musikerensemble und der Ensembleleiter bat dafür das Publikum um „Ehrbezeugung“, denn die jungen Musiker und das Goldbach-Ensemble spielten den „Einzug der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Solomon“ von Georg Friedrich Händel.              (jör)       

 Artikel von Dr. Jörg Ruthrof im Schwabacher Tagblatt

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Am Sonntag, 25. September 2016 fand das

15. Benefizkonzert der Stiftung unter dem Motto Trio Collegio – vielsaitig

statt.

Vielsaitig, da das Trio Collegio auf rund 80 Saiten musizierte.

Vielseitig, denn sie spielen Musik vom Barock bis zu zeitgenössischen Komponisten, von klassischer Musik über traditioneller Volksmusik – aus fast der ganzen Welt – bis zu bekannten Pop-Songs und Filmmusiken.

 

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Das „Trio Collegio“ begeisterte beim Benefizkonzert in Röthenbach bei St.Wolfgang

Musikalische „vielsaitig-vielseitige“ Zeit- und Europareise

 

Röthenbach St.W. - Bereits seit acht Jahren präsentiert die evangelische Kirchenstiftung in Röthenbach St. Wolfgang als Teil ihrer Aktivitäten zweimal jährlich Interessierten musikalischen Kunstgenuss in vielfältiger Weise in Form von Benefizkonzerten. Das jetzige Herbstkonzert stand dabei wie in den Vorjahren im Zeichen klassischer Musik und diesmal begeisterte das „Trio Collegio“ aus Neumarkt/Opf., ein Ensemble aus Musiklehrern, die Konzertbesucher sprichwörtlich mit einer „vielseitig-vielsaitigen“ Zeit- und Europareise mit Volksmusik, Eigenkompositionen und Arrangements von Stücken aus der Barockzeit bis zur modernen Filmmusik.    

 

Bernd Bergmann stellte als Vertreter der Kirchenstiftung bei der Begrüßung der Konzertbesucher die bisherigen Projekte und geförderten Aktionen der Stiftung kurz vor, während er die Vorstellung der musikalischen Gäste des Abends, dem „Trio Collegio“, den drei Musikern selbst überließ. Vor mehr als 20 Jahren als „Zufallsgruppe“ entstanden, spielen Edith Hilbich (Diskantzither), Bernhard Hilbich (Basszither) und Roland Frank (Gitarre und Blockflöten) - alle arbeiten als Musiklehrer an der städtischen Musikschule in Neumarkt/Opf. - seitdem als festes Ensemble zusammen und sind auch stets darauf bedacht, ihr Repertoire an Stücken weiterhin zu vergrößern.

Dem musikalischen Auftakt mit einer „Festtags-Polonaise“ als bayerisches Volksmusikstück ließ das Trio bei idealer Akustik für ihre Instrumente in der St.Wolfgangskirche als klassisches Stück das „Andante“ als Satz aus einem Opus von Antonio Vivaldi folgen, zumal die instrumentale Zusammensetzung in gelungener Weise die mehrstimmige Originalvorlage widerspiegelte. Und dass Volksmusik keineswegs alt sein muß, bewiesen eindrucksvoll die drei Stücke „Auf der Gartenbank“, der „Kerzenschein-Landler“ und ein weiterer Landler, die der Wendelsteiner Musikerkollege Hermann Lahm geschrieben und dem Trio fürs Repertoire überlassen hat.

 

Eigenkompositionen und die Filmmelodie „Der dritte Mann“

Wie vielseitig und mit ihren Instrumenten „vielsaitig“ das Trio ist, zeigten auch die nächsten Stücke: Während der „Kelten-Landler“ als spannende Eigenkomposition aus musikalischen Elementen der bayerischen Volksmusik und irisch-keltischer Musik einen weiteren Aspekt des Könnens der drei Musiker präsentierte, entführte der „Danza da Saudade“ als Melodie mit typisch portugiesischen Musiktraditionen und komponiert von Dieter Kreidler die Konzertbesucher von Irland nach Südeuropa. Über die Dolomiten ging die Europareise mit einem ladinischen Liebeslied zunächst wieder retour nach Mitteleuropa.

Eine „herrschaftliche“ Rarität der bayerischen Musikgeschichte war hier der „Bauernmarsch“, der im 19. Jahrhundert von Herzog Max in Bayern - dem „Zither-Maxl“ und Vater der österreichischen Kaiserin Elisabeth („Sisi“) - komponiert wurde. Die musikalische „Rundreise“ ging dann über Böhmen - mit einem typisch böhmischen Walzer - weiter nach Irland mit „Inisheer“, der „Inselhymne“ der dortigen Insel Inis Oírr, und nach Schweden mit dem Walzer „Tröstvals“. Ein sakrales Musikstück führte danach wieder zurück nach Bayern und beschloss so die kurzweilige musikalische Zeit- und Europareise des Benefizkonzerts.

Zwei „Höhepunkte“ hob sich das „Trio Collegio“ dann fürs Finale und die Zugabe auf und verabschiedete sich mit zwei modernen Melodien, die erneut die erstaunliche Vielfalt und Einsetzbarkeit traditioneller Musikinstrumente auch über die reine Volksmusik hinaus zeigten: Ein eigenständiges und spannendes neues Klangbild bot dabei das Arrangement von Joe Cockers „With a little help of my friends“ als erstes der beiden angekündigten modernen Melodien und als Klassiker moderner Filmmusik mit der Verwendung der Zither begeisterten die drei Musiker die Zuhörer mit der Titelmelodie „Der dritte Mann“ als Zugabe.              (jör)       

 Artikel von Dr. Jörg Ruthrof im Schwabacher Tagblatt