2020 Simbabwe

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„Steh auf und geh“ Weltgebetstag 2020 aus Simbabwe

Viele Gottesdienstbesucher waren überrascht, wie die Frauen aus Simbabwe in ihrer momentanen Situation noch in der Lage sind, diesen Satz auszusprechen und daran zu glauben, dass sie – mit Gottes Hilfe – ihr Leben selbst gestalten können.
Nach einer Bildershow zum Land Simbabwe im Ev. Gemeindehaus folgte der fröhliche Gottesdienst, wieder vorbereitet vom ökumenischen Team und bestens begleitet von der Band „begeistert“.
Anschließend kamen die meisten der rund 80 Besucher wieder mit ins Gemeindehaus, um das Buffet mit Speisen aus Simbabwe leer zu essen und um sich zu unterhalten.
Dank Ihnen konnten wir rund 600€ als Spende an das Weltgebetstagskommitee überweisen.
Am darauffolgenden Dienstag haben Pfrin. Büttner und einige Frauen aus dem Team dann noch in der Andacht in der Diakonie Weltgebetstag gefeiert.
Noch mal vielen Dank allen Mitwirkenden.      

Steh auf und geh!
Dieses Motto haben sich die Frauen aus Simbabwe für den Weltgebetstag 2020, der weltweit am 6. März gefeiert werden wird, ausgesucht. Der Satz stammt aus dem
Johannesevangelium aus der Heilung des Gelähmten (Johannes 5, 2–9 a):
„Steh auf, nimm deine Matte und geh“.

Damit fordern die Frauen des Weltgebetstags-Komitees in Simbabwe auf, die Perspektive zu wechseln, persönliche und gesellschaftliche Veränderung als Chance zu begreifen und neue Wege zu gehen. Und das in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, wirtschaftlichen Niedergangs und Perspektivlosigkeit.

Kommen Sie mit uns nach Simbabwe, einem Land im südlichen Afrika, das etwas größer ist als Deutschland. Ca. 14 Mio Menschen leben in diesem Land voller Naturschönheiten und reicher Fauna und Flora, doch die Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben.
Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitieren andere.
Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.
Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen.
Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.
Zusätzlich möchte der Weltgebetstag das hochverschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündnis erlassjahr.de und anderen mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen. Unterschriften sind auf einer Unterschriftenliste am Weltgebetstag oder online (www.weltgebetstag.de/aktionen) möglich.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Alleine in Deutschland besuchen am 06. März 2020 hunderttausende Menschen die Gottesdienste und Veranstaltungen.