Konzerte

Herbstkonzert der Stiftung am 17. September 2023
Esterhazy-Quartett begeisterte mit Klarinettenunterstützung

 

Röthenbach St. W. - Seit 2021 als „Klassik in St. Wolfgang“ neu konzipiert, bot das jüngste Klassikkonzert der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Röthenbach bei St. Wolfgang den Musikfreunden wunderbare „Perlen der klassischen und modernen Kammermusik“: Gastensemble war das bereits bekannte „Esterhazy-Quartett“ und für das Konzert hatte sich das Ensemble als Verstärkung in die evangelische Pfarrkirche Philip Watson eingeladen, der auch als 1.Klarinettist der Nürnberger Symphoniker dem Lob als angekündigtes „Klarinettengenie“ vollauf gerecht wurde. 

Bereits seit 2009 sind klassische Konzertabende Teil des öffentlichen Angebots der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang und finden seit zwei Jahren unter dem neuen Namen „Klassik in St. Wolfgang“ statt. Für die Freunde klassischer Musik  gestalten dabei wechselnde Gastensembles Konzerte mit dem Schwerpunkt klassischer Musik. Als „gern gesehenen Gast“ präsentierte die Stiftung heuer wieder das „Esterhazy-Quartett“ als Gastgruppe. Dazu lud sich das Ensemble zudem Philip Watson - 1.Klarinettist der Nürnberger Symphoniker - als hochkarätigen Gastmusiker für den Höhepunkt des Konzerts ein.

Das spannende Ergebnis der musikalischen „Kombination“ barocker Musik mit Ideen aus dem 19. Jahrhundert war nach der Begrüßung durch Bernd Bergmann für die Stiftung das erste Stück des Abends: Zunächst noch als Quartett präsentierten Nan Hong Kim-Herberth und Vera Lorenz (beide Violine), Konstanze Friedrich (Violoncello) und Ulrich Barth (Viola) ein zunächst als Sonate komponiertes Stück von Händel, das der Komponist Johan Halvorsen später als „Passacaglia“ für Streichinstrumente umschrieb. Auch mit dem zweiten Werk des Konzerts, dem bekannten „Ungarischen Tanz Nr.5“ von Brahms blieb das Ensemble in der gleichen Zeit.

„Unterhaltungsmusik“ des 19. Jahrhunderts und Filmmusik

Mit dem „Ungarischen Tanz Nr.5“ von Brahms, so Vera Lorenz vom Esterhazy-Quartett bei ihren fachlichen Informationen, habe das Ensemble jedoch vom „klassischen Genre“ in die zeitgemäße „Unterhaltungsmusik“ für das späte 19. Jahrhundert gewechselt. Als weiteres Beispiel für diesen „Musiktypus“ begeisterte das Ensemble mit einer „Humoreske“ von Dvorak. Die erste Hälfte des Konzertabends beschloss als gelungenes Beispiel dafür, dass auch moderne Musik im klassischen Stil gut klingen kann, die Filmmelodie „The Rose“ von Amanda McBroom in Bearbeitung für ein Streicherensemble.         

Für das Hauptstück des Konzerts als Höhepunkt und komplette zweite Hälfte des Konzerts machte das Esterhazy-Quartett in seiner Mitte gern Platz für Philip Watson, beruflich 1.Klarinettist bei den Nürnberger Symphonikern. Wie sehr die Klarinette in der klassischen Musik zunehmend an Bedeutung gewonnen habe, zeigten Vera Lorenz zufolge die Werke der Komponisten vor allem im 19.Jahrhundert, als diese teilweise „Lieblingsklarinettisten“ hatten und speziell auf sie abgestimmt ihre musikalischen Ideen für Klarinetteneinstimme gestalteten. Auch das Esterhazy-Quartett habe einen „Lieblingsklarinettisten“ mit Philip Watson, der in den vier Sätzen eines Klarinettenquintetts von Carl Maria von Weber beeindruckend sein Können bewies.

Ob beim flotten „Allegro“ als 1.Satz des Stücks oder der getragenen „Fantasia Adagio“ als 2.Satz und Kontrast - die teilweise als Soli oder als Gegenmelodie gestalteten Klarinettenabschnitte boten in sich ein volles harmonisches Klangbild. Schnelle Läufe waren für Philip Watson als Steigerung beim Menuett ebenfalls problemlos und das „Rondo“ als Abschluss bot für ihn viele Möglichkeiten, die Klangvielfalt der Klarinette nochmals „auszuspielen“. Nach dem verdienten langen Applaus gab das Ensemble gern eine Zugabe mit „Il Postino“ (Der Postmann) als bekannter Filmmelodie mit „garantiertem Ohrwurmeffekt“ wie Vera Lorenz erklärte.     (jör)

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Das Frühjahrskonzert der Stiftung am 21. Mai 2023
„Bibel-Karawane“ reiste von der Schöpfung aus bis zu Jesus

Röthenbach St. W. - Wie vielfältig, kreativ und begeisterungsfähig kirchliche Jugendarbeit sein kann, erlebten die Besucher beim Stiftungskonzert in Röthenbach bei St. Wolfgang, das sich traditionell bei seinem Frühjahreskonzert der Nachwuchsarbeit widmete: Diesmal war es eine große „Bibel-Karawane“ mit dem Kinderchor der katholischen Nachbarpfarrei St. Nikolaus in Wendelstein, die das Konzert mit ihrem Musical als musikalisch-szenische „Bibel-Rundreise“ gestaltete und die Konzertbesucher begeisterte.    

„Standesgemäß“ zog die große Bibelkarawane mit 17 Kindern und Jugendlichen zu Konzertbeginn in die St. Wolfgangskirche ein und Bernd Bergmann von der Kirchenstiftung stellte die Gruppe mit ihrem Musicalprojekt kurz vor. Unter der Leitung von Monika Fass und mit Gedanken sowie Hintergrundinformationen zu den Liedern begannen die Kinder zu musikalischer Begleitung ihre „Bibel-Rundreise“ mit einem Schöpfungslied und sowohl hier wie auch bei allen weiteren Liedern gehörten kleine Spielszenen mit zur Aufführung wie etwa der Bau der Arche, Josef und seine Brüder, die Krönung von David oder der Einzug von Jesus in Jerusalem.  

Die Reiseroute folgte chronologisch den Geschichten und Geschehnissen der Bibel, beginnend im Alten Testament: Nach dem Schöpfungslied war der Bau von Noahs Arche sowie die Sintflut die nächste Station und an weiteren musikalischen Haltepunkten lernten die Besucher Josef und seine Brüder, den Hirtenjungen und späteren König David sowie Moses kennen. Ein besonderes Talent von König David wurde ebenso vorgestellt, denn mit dem gesungenen Psalm 31 erinnerten die Kinder an die große Sammlung an Psalmen in der Bibel, die auf David zurückgehen. Und mit dem Lied „Kinder sind Propheten“ wurde an die Bedeutung der Propheten erinnert.

Begeisterung der Kinder war erlebbar und spürbar

Die Stationen aus dem Neuen Testament waren untrennbar mit Jesus verbunden von der Geburt über sein Wirken als Messias bis hin zum Tod am Kreuz und der Auferstehung. Hier erzählten die Lieder und Spielszenen von der Heilung eines Kranken in Kapernaum und der Aufforderung von Jesus, die Kinder zu ihm kommen zu lassen. Mit seinem Einzug in Jerusalem begann das Finale, das mit seinem Tod und der Trauer darüber auch die Auferstehung als Hoffnung und Freude verband. Spür- und erlebbar war bei allen Liedern und Spielszenen die Begeisterung der Kinder, die bei den gemeinsamen Liedern mit den Besuchern sofort übersprang und das Konzert für den Kinderchor und die Konzertbesucher zu einem besonderen Erlebnis